30 Jahre DSJ – 1994

1994 – Die zweite JPK oder die theoretische Geburtsstunde des DSJ

«Was ist Politik anderes als die Gestaltung der Gegenwart mit Blick in die Zukunft? Was für eine Zukunft aber hätte eine Gesellschaft, deren Nachwuchs stumm und wortlos bleibt?» Mit diesen Worten beginnt die Dokumentation zur zweiten Jugendparlamentskonferenz JPK im Jahr 1994.

Aus einer spontanen Idee einiger Mitglieder des Jugendparlaments Appenzell Ausserrhoden im Jahr 1993, Jugendparlamentarier:innen aus der Schweiz und dem Ausland zur JPK ins Appenzellerland einzuladen, ergab sich ein Jahr später eine Arbeitsgruppe, die sich um ein Konzept für die nationale Koordination der Schweizer Jugendparlamente kümmern sollte. Mit dem Ziel, die Stimme des eingangs erwähnten «Nachwuchses» zu stärken.

An der JPK 1994 präsentierte die Arbeitsgruppe drei Koordinationsmodelle, von denen die Teilnehmenden das dritte auswählten: «Delegierte aus den verschiedenen Kantonen nehmen an einer gesamtschweizerischen Delegiertenversammlung teil. Dort wird ein Vorstand für den Dachverband gewählt. Diesem Vorstand steht ein Sekretariat in der SAJV zur Verfügung.».

Damit war das theoretische Gerüst für die Entstehung des DSJ gelegt. An der JPK 1994 wurden sieben Personen in eine Arbeitsgruppe gewählt, die die Gründungsversammlung im November 1995 organisieren und bis dahin Statuten für den DSJ ausarbeiten sollte.

Visionen für die Zukunft standen ebenfalls im Zentrum der JPK 1994. Die Teilnehmenden formulierten ambitionierte Visionen für die Jugendpolitik der Zukunft, die von festen Jugendparlamentssitzen in nationalen Räten bis hin zu einem autonomen Staat für Jugendliche reichten. Auch konkrete Aufgaben für den zukünftigen DSJ wurden definiert: Die Aufgaben reichten von Unterstützung neu entstehender Jugendparlamente, über die Organisation der nächsten JPK, bis hin zur Schaffung internationale Kooperationen.

Mit der zweiten JPK begann somit ein neues Kapitel in der Geschichte der Schweizer Jugendpartizipation – eines, das den DSJ als festen Bestandteil der Jugendpolitischen Landschaft der Schweiz etablieren sollte.