30 Jahre DSJ – 1999
1999 – Vom Elch, Hanf und mutigen Ideen – Der DSJ kurz vor der Jahrtausendwende
Die späten 90er waren für uns eine Zeit des Aufbruchs – politisch, organisatorisch und kommunikativ!
Unsere guten alten DSJ-News mussten 1999 einem neuen Star weichen: dem Elch – unserer damals brandneuen, alle zwei Monate erscheinenden Verbandszeitung. Mit einer Auflage von 300 Stück, finanziert von der Oertli-Stiftung und spendablen Parlamentarier:innen, wurde der Elch schnell zur ultimativen Informationsquelle für alle, die in der Jugendparlaments-Szene mitreden wollten.
Aber nicht nur in der Kommunikation, auch politisch wagten wir Grosses: Unsere damalige Politische AG forderte in einem Positionspapier nichts Geringeres als die Legalisierung von Hanf – ein kühner Vorstoss, der laut Jahresbericht 1999 unser offizieller «Einstieg in die aktive Politik» war. Die Delegiertenversammlung (DV) gab grünes Licht – und damit war klar: Wir mischten jetzt ganz offiziell mit!
Doch damit nicht genug: Unsere Politische AG nahm sich auch die oft schwer verständlichen Abstimmungsunterlagen zur Brust. Ihre Lösung? Ein eigener «Abstimmungskatalog» für die Vorlagen vom 13. Juni 1999 – Mutterschaftsversicherung und kontrollierte Abgabe von Heroin. Junge Menschen sollten nicht nur mitdiskutieren, sondern mit Hilfe des Katalogs auch fundierte Entscheidungen treffen können.
Und dann war da noch die Arbeitsgruppe CH-JP, die sich ehrgeizig mit der Gründung eines eidgenössischen Jugendparlaments beschäftigte. Die Erkenntnis? Die Idee war gross – vielleicht eine Spur zu gross. Nach intensiven Diskussionen musste sich die Arbeitsgruppe eingestehen, dass die Umsetzung für den noch jungen Verband ein zu gigantisches Unterfangen wäre.
Kurz gesagt: Das Jahr 1999 war für uns eine Achterbahnfahrt aus mutigen Ideen, politischen Statements und organisatorischen Neuerungen –mittendrin unser Elch, der uns fortan auf unserem Weg begleiten sollte.