
30 Jahre DSJ
Das Jahr 1995 war in vielerlei Hinsicht turbulent: Die geplante Reform der Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV) sorgte für kontroverse Debatten, der mögliche EU-Beitritt der Schweiz blieb aufgrund des Beitritts Schwedens, Finnlands und Österreichs ein heiss diskutiertes Thema, und mit der Verbreiterung der A1 wurde die direkte Verbindung von St. Gallen über Zürich, Bern und Lausanne nach Genf erweitert.
Inmitten dieser bewegten Zeit wurde der Dachverband Schweizer Jugendparlamente DSJ ins Leben gerufen: An der Jugendparlamentskonferenz 1995 in Sarnen gründeten engagierte junge Menschen den DSJ, mit dem Ziel Jugendliche zu vernetzen und die politische Bildung und politische Partizipation junger Menschen zu stärken.
30 Jahre später, im Jahr 2025, ist es immer noch unser Ziel junge Menschen und Politik zusammen zu bringen. Wir wollen junge Menschen für Politik und die Teilhabe daran begeistern. Wir blicken deshalb stolz auf drei Jahrzehnte voller Inspiration, Engagement und Mitbestimmung zurück. Bleib gespannt und sei dabei, wenn wir gemeinsam dieses besondere Ereignis feiern!
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DSJ Museum (wird laufend erweitert)
1946 – Wie alles begann…
Die erste Generation der Jugendparlamente (Jupas) entstand 1946 – direkt nach dem Zweiten Weltkrieg. Junge Menschen forderten mehr Mitspracherechte, weshalb in Zürich, Rüti und Bern die ersten drei Jupas der Schweiz gegründet wurden. Bereits 1948 formierte sich ein erster Verband, der nur ein Jahr später 27 Mitglieder zählte
1993 - Die erste JPK
Am 4. und 5. November 1993 fand in der Schweiz die allererste Jugendparlamentskonferenz JPK statt. Der Einladung des Jugendparlaments Appenzell Ausserrhoden folgten nicht nur Jugendparlamentarier:innen, sondern auch Politiker:innen und an Jugendpolitik Interessierte aus der Schweiz und dem Ausland, um gemeinsam im Appenzellischen Wienacht zentrale Fragen zur politischen Partizipation junger Menschen zu diskutieren.
1994 – Die zweite JPK oder die theoretische Geburtsstunde des DSJ
«Was ist Politik anderes als die Gestaltung der Gegenwart mit Blick in die Zukunft? Was für eine Zukunft aber hätte eine Gesellschaft, deren Nachwuchs stumm und wortlos bleibt?» Mit diesen Worten beginnt die Dokumentation zur zweiten Jugendparlamentskonferenz JPK im Jahr 1994.
1995 - Von der Utopie zur Realität
«Dachverband der Schweizer Jugendparlamente – eine Utopie?» So lautete die Einleitung des Jahresberichts 1995. Das Organisationskomitee der JPK 1995 gab die Antwort prompt: «Um ein Jahr reifer und weiser geworden, können wir diese Frage nun mit einem klaren NEIN beantworten.»
1996 – Die Institutionalisierung beginnt
Vom 1. bis 3. November 1996 trafen sich Jugendparlamentarier:innen aus der ganzen Schweiz zur vierten JPK in Genf. Als Verband gab es uns nun ein Jahr und der Vorstand konnte bereits von einigen Erfolgen berichten.
1997 – Unser erster Schreibtisch, das Jupa Thun und eine Vielfalt an Projekten
1997 war ein Jahr des Aufbruchs und der Neuerungen für uns. In der Postgasse 21 in Bern, in den Räumlichkeiten der SAJV, begann für uns eine neue Ära. Mit Unterstützung des Bundesamts für Kultur (BAK) und unter der Leitung von Ali Arbia, dem ersten DSJ-Sekretär und damaligen Vorstandsmitglied, wurde unser Sekretariat aufgebaut. Auch wenn unser Büro zu Beginn nicht mehr als ein einzelner Schreibtisch war, legte es den Grundstein für die professionellen Strukturen, die heute unsere Geschäftsstelle mit rund 40 Mitarbeitenden prägen.
1998 – Das Internet, der Jupa-Boom und Nachhaltigkeit
1998 war ein Jahr voller Fortschritt und Innovation – sowohl digital als auch gesellschaftlich und ökologisch. Während das Internet um die Jahrtausendwende noch in den Kinderschuhen steckte, wagten wir bereits den Schritt ins digitale Zeitalter. Schon 1997 hatten wir mit dem Aufbau unserer ersten Webseite begonnen. Doch nachdem diese an einigen technischen Schwierigkeiten scheiterte, entschieden wir uns 1998 für ein vollständiges Redesign, das von unserem damaligen Vorstand mit grossem Engagement umgesetzt wurde.
1999 – Vom Elch, Hanf und mutigen Ideen – Der DSJ kurz vor der Jahrtausendwende
Die späten 90er waren für uns eine Zeit des Aufbruchs – politisch, organisatorisch und kommunikativ!
2000 – Kämpferisch ins neue Jahrtausend – Der DSJ trotzt den Herausforderungen von 2000
Das Jahr 2000 war alles andere als ein Spaziergang – es wehte ein rauer Wind für die Schweizer Jugendpolitik! Einige National- und Ständerät:innen wollten die Jugendsession der SAJV aus dem Bundeshaus verbannen, und das Bundesamt für Kultur (BAK) überdachte seine Ausgaben, womit plötzlich die Existenz unseres Verbandes auf dem Spiel stand. Doch Aufgeben war keine Option!
2001 – Bildung, Gleichstellung und der Kampf gegen den Röstigraben
Das Jahr 2001 brachte frischen Wind in die jugendpolitische Debatte – und wir waren mittendrin! An der Delegiertenversammlung (DV) verabschiedeten wir eine klare Forderung: Mehr politische Bildung in der Schule! Unser Ziel? Ein eigenes Schulfach für politische Bildung ab der 5. Klasse. Denn Demokratieverständnis und Mitbestimmung sollten nicht dem Zufall überlassen werden.
2002 – Brisante Themen – damals wie heute
Da die SAJV im Jahr 2002 aus ihren Räumlichkeiten ausziehen mussten, verabschiedeten auch wir uns von der Postgasse und zogen gemeinsam mit der SAJV an die Gerechtigkeitsgasse 12 in Bern um. Dort hat sich unsere politische Arbeitsgruppe 2002 intensiv mit dem Thema «Frauen- und Männerpolitik» auseinandergesetzt. Dabei standen Fragen im Zentrum wie: Welche Rolle spielen traditionelle Geschlechterrollen bei jungen Menschen? Wie gelingt eine gleichberechtigte Zusammenarbeit? Mit einem Infoflyer haben wir diese wichtigen Fragen aufgeworfen und zur Diskussion angeregt.
2003 – Ein Jahr der Premieren und Veränderungen
Im Jahr 2003 ereignete sich eine Premiere: Zum ersten Mal in der Geschichte des DSJ stand ein rein weibliches Co-Präsidium an der Spitze: Miriam Wetter vom Jupa Juvenat und Sévérine Gilgen vom Jupa Zweisimmen übernahmen gemeinsam das Steuer – vielleicht ein Ergebnis der thematischen Schwerpunkte des vorangehenden Jahres, aber mit Sicherheit ein starkes Zeichen für mehr weibliche Repräsentation!
2004 – Die Digitale und geographische «Expansion» des DSJ
Basierend auf den Erfahrungen der letzten beiden Jahre erkannte die politische AG die Notwendigkeit einer Plattform, die junge Menschen verständlich, zugänglich und aktuell über (Jugend)politik informiert. So entstand die Idee einer Homepage, die sich gezielt an politisch noch unerfahrene Jugendliche richtet. Die Plattform mit dem Namen Politinfo.ch sollte ein Lexikon, ein Forum, Abstimmungsinformationen sowie Einblicke in den Tagesablauf des Nationalrats bieten.
2005 – «La dolce Vita» oder die erste JPK im Tessin
Ein historischer Moment: Nach 10 Jahren DSJ fand die 13. Ausgabe der Jugendparlamentskonferenz JPK zum ersten Mal im Tessin, genauer gesagt in Lugano, statt. Junge engagierte Menschen aus der ganzen Schweiz kamen zusammen, um sich auszutauschen, zu vernetzen und sich in Workshops und Debatten weiterzubilden. Und vielleicht auch ein wenig, um die Sonne, das südliche Flair und das gute Essen zu geniessen!
2006 – Unser drittes Büro
Im Jahr 2006 zügelten wir unser Büro nun bereits zum dritten Mal. Mit dem Umzug unseres Büros von Bern nach Moosseedorf ins Passepartout, das Nationale Kinder- und Jugendzentrum, eröffneten sich neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit und Vernetzung mit anderen Organisationen.
2007 – Ab in die Arena!
Die Weiterentwicklungen aus dem Jahr 2006 begleiteten uns auch noch im Folgejahr. Ein zentraler Schritt war die Neugestaltung unserer Kommunikationsstrategie. Wir gestalteten das Erscheinungsbild des DSJ einheitlicher und professioneller, um unsere Arbeit sichtbarer zu machen und unsere Botschaften gezielter zu platzieren.
2008 – Frauenpower beim DSJ!
Im Jahr 2008 ereignete sich ein bisher historisch einzigartiger Moment: Zum ersten und bislang einzigen Mal bestand unser Vorstand ausschliesslich aus Frauen. Das Jahr 2008 startete damit mit einer geballten Ladung Frauenpower!
2009 – Der DSJ und die «Minarett-Initiative»
Das Jahr 2009 war für unseren Verband wichtig, weil wir unsere Strategie und Aktivitäten grundlegend überarbeitet haben. Wir definierten klare Schwerpunktbereiche, auf die wir uns in den kommenden Jahren konzentrieren wollten. Dazu gehörte unter anderem der neu ins Leben gerufene Alumniverein. Ziel des Alumnivereins war es, das enorme Potenzial ehemaliger Jupaler:innen und früherer DSJ-Mitarbeitender zu bündeln, um ein Netzwerk zu schaffen, von dem alle profitieren konnten. Dies gelang uns, sodass wir 2009 den ersten Alumni-Event in Bern durchführen konnten.
2010 – Abstimmen? Voll easy!
Nachdem wir 2009 unsere Strategie und Aktivitäten grundlegend überarbeitet hatten, konnten wir bereits 2010 erste Ergebnisse davon sehen: der Sozialzeitausweis, der Jupa-Fonds und die Easy-Abstimmungsbüechli.
2011 – Abstimmen wird endlich easy!
Das Jahr 2011 war in zweierlei Hinsicht besonders prägend für unseren Verband: Es war ein Wahljahr, und gleichzeitig konnten wir die «easy-Abstimmungsbüechli» fest in unserem Verband verankern.
2012 – «Znacht» mit (Alt-)Bundesrat Johann Schneider-Ammann
Das Jahr 2012 war von neuen Initiativen und besonders inspirierenden Momenten geprägt. Zum zweiten Mal führten wir das Projekt «Jugend debattiert» durch – eine Plattform, die jungen Menschen die Möglichkeit gab, ihre Argumentationsfähigkeiten zu schärfen und sich politisch zu engagieren. Insgesamt fanden fünf Debattiercups statt, die wir gemeinsam mit verschiedenen Jugendparlamenten organisierten. Ein Höhepunkt dieses Projekts war die nationale Kampagne mit der provokanten Frage: «Soll Appenzell die Hauptstadt der Schweiz werden?» Mit diesem Slogan wollten wir die Aufmerksamkeit auf Jugendparlamente lenken und zugleich zeigen, wie spannend politische Diskussionen sein können. Ein eigens produzierter Clip erklärte anschaulich, wie Debattieren funktioniert und motivierte zur Teilnahme.
2013 – Von Pegasus, Bastian Baker und dem DSJ
Das Jahr 2013 stand ganz im Zeichen neuer Initiativen und besonderer Erlebnisse. Zum ersten Mal produzierten wir nicht nur Broschüren, sondern auch kurze Videoclips zu den nationalen Abstimmungsvorlagen. Ziel war es, politische Themen für junge Menschen auf eine zugängliche, verständliche und visuell ansprechende Weise aufzubereiten. Wir wollten nicht nur informieren, sondern auch das Interesse an politischen Prozessen wecken und die Beteiligung fördern.
2014 – «Mach die Schweizer Politik jugendlicher!»
2014 war ein Jahr voller Dynamik– selten zuvor haben wir so viele neue Impulse gesetzt.
2015 – 20 Jahre DSJ
Die Jugendparlamentskonferenz 2015 war ein ganz besonderes Highlight – gleich aus zwei Gründen: Zum einen fand sie zum zweiten Mal in unserer Geschichte im schönen Tessin statt, zum anderen fiel sie mit einem bedeutenden Meilenstein zusammen – unserem 20-jährigen Jubiläum. Zwei Jahrzehnte Engagement für politische Bildung und die Partizipation junger Menschen lagen hinter uns. Doch anstatt uns nur dem Rückblick zu widmen, wollten wir den Schwung nutzen und mit neuen Ideen in die Zukunft starten.
2016 – easyvote zieht ins Klassenzimmer ein
Mit den neuen Projekten der letzten Jahre stiegen auch die Anforderungen an unsere Arbeit – und damit der Bedarf an zusätzlichen Mitarbeitenden. 2016 konnten wir deshalb 25 neue Teammitglieder begrüssen. Diese personelle Verstärkung war entscheidend, um unsere Projekte weiterzuentwickeln und unsere Ziele konsequent zu verfolgen.
2017 – «Verändere die Schweiz!»
Im Jahr 2017 haben wir mit easyvote-school ein wichtiges Projekt lanciert. Mit praxisnahen Materialien, die klar und verständlich aufbereitet sind, können Schüler:innen bis heute politische Themen entdecken und lernen, sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen.
2018 – engage.ch auf «Missionen»
2018 war ein Jahr, in dem wir das Engagement junger Menschen auf Gemeindeebene in den Mittelpunkt rückten. Ein Highlight in diesem Zusammenhang war die «Mission engage», bei der sechs Jugendparlamente insgesamt 150 Anliegen von jungen Menschen sammelten. Diese Anliegen wurden in verschiedenen Jugendsessionen und engage-Events intensiv diskutiert. Am Ende des Jahres konnten 20 dieser Anliegen erfolgreich umgesetzt werden. Doch das war längst nicht alles: 2018 wurden die «engage-Ateliers» lanciert, um junge Menschen dabei zu unterstützen, ihre Anliegen aktiv in die Gemeindepolitik einzubringen. 2018 fanden bereits 13 Pilotworkshops an sieben Schulen im Kanton Zürich statt – ein toller Erfolg. Hinzu kam der «Runde Tisch», der gezielt Gemeinden ansprach, die von der Gründung eines Jugendparlaments profitieren könnten.

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